Welche Anforderungen werden an ein Regal für die Modellbahn gestellt?

 

Die Anlage sollte so gebaut werden, daß sie sich leicht und zerstörungsfrei in handliche Teile zerlegen läßt und das Gewicht der einzelnen Teile nicht zu groß wird, so daß es sich noch leicht tragen läßt. Man weiß ja nie, wann man mal umziehen muß. Das gesamte Regal als Träger der einzelnen Anlagenetagen und auch die Etagen selber müssen also trennbar gebaut werden, was einige Anforderungen an die Konstruktion erfordert. Auch sollte der sichtbare Anlagenteil nicht von störenden Regalstreben verdeckt werden. Die Konsequenz daraus ist, daß die Konstruktion freitragende Regaletagen von immerhin 240 cm (100 cm der Anlagenlänge werden für die Wendel gebraucht) vorsehen muß, welche auch eine gute Stabilität aufweisen müssen und trotzdem leicht sind.

Regal_Grundmass

Für die Stabilität eines so großen Regals sollte der Querschnitt der Hölzer nicht zu klein gewählt werden. Zwecks Zerlegbarkeit wurden nur die Seitenteile und der Mittelträger des Regals geklebt, die kurzen Querträger des Wendelabschnittes aber mit Möbelverbindern befestigt. Die langen Querträger der eigentlichen Anlagenetagen wurden mit Gewindestangen befestigt, damit die Etagen an allen vier Ecken in der Höhe justierbar sind.

Die lichte Höhe der einzelnen Etagen durfte nicht zu niedrig gewählt werden, damit die "Bühne" der Modellbahnwelt optisch nicht erdrückt wird von der darüber liegenden Etage. Die Höhe von Gebäuden und Bäumen ist dabei zu berücksichtigen. Ferner mußte eine gute Zugänglichkeit auch im hinteren Bereich gewährleistet sein, ohne daß man dabei vordere Anlagenteile beschädigt. 45 - 50 cm sollten es schon sein, für den Schattenbahnhof sind mindestens 35 cm ausreichend, da hier keine Gebäude, Bäume oder Oberleitungen vorhanden sind.

Auch mußte daran gedacht werden, daß die Anlage auch von unten noch zugänglich ist, d.h. die unterste Etage darf sich nicht zu dicht  über dem Boden befinden. 50 cm sind ein akzeptabler Wert.

Für die zweite Regaletage war für die Schienenoberkante eine Höhe von ca. 135 cm anzustreben. Somit würde sich die Schienenoberkante der untersten Etage auf ca. 70 cm befinden, welches auch noch ein passender Wert ist.

 

Mit diesen Vorgaben ließ sich dann ein Detailplan erstellen.  Die einzelnen Maße, insb. die Höhenlage der einzelnen Etagen, können aber später noch etwas abweichen, da hierbei auch die Wendelsteigung berücksichtigt werden muß. Daher wurde auch zunächst nur die unterste Etage und die Deckplatte eingebaut. Die Querträger der beiden anderen Etagen (Bahnhof und Schattenbahnhof) werden erst später mit Möbelverbindern eingebaut und in ihrer Höhe anhand der Wendelausgänge einjustiert.

Regal_Aufsicht

Für die Längsträger wurden wegen der recht großen lichten Weite Stahlträger eingeplant, da eine Ausführung mit Holz einen zu großen Querschnitt erfordert hätte, damit sich die Regaletage nicht durchbiegt. Als Stahlträger wurde ein Loch-Regalträger für Standregale zweckentfremdet. Dies hat den Vorteil, daß man an den Löchern noch so einiges leicht befestigen kann wie z.B. Lampen und Kabel.

Die Skizze zeigt die Draufsicht auf die Träger einer Regaletage. Der Holz-Grundrahmen, welcher später die Trassen trägt, bekam unten Nute, so daß er beim Einschieben in das Regal in die Stahlträger einrastet. Somit ist trotz loser Auflage eine feste Positionierung gewährleitet, was ja wichtig ist für den Übergang von der Wendel zu den Trassen der einzelnen Regaletagen.

Regal_Wendel

Diese Skizze zeigt eine Aufsicht auf den Wendel-Regalteil.

In der linken Raumecke galt es noch ein kleines Platzproblem zu lösen. Um für die Wendel mindestens den Radius 2 des K-Gleises (425 mm) ausnutzen zu können, mußte das Regal ca. 100 cm tief werden. Dies hätte aber bedeutet, daß das Regal einige cm in die dort befindliche Tür hineinragen würde und sich diese somit nicht mehr hätte öffnen lassen. Da ein Wendelkreis die Eckbereiche aber nicht braucht, wurde kurzerhand das linke Regalbein etwas zurück gesetzt und das Grundbrett der Wendel vorne entsprechend abgerundet. Auf diese Weise läßt sich die Tür statt der 90° immerhin noch bis 85° öffnen, was völlig ausreichend ist um auch noch größere Anlagenteile hindruch zu transportieren.

Ferner mußte berücksichtigt werden, daß die Wendel in mehrere Teile in der Höhe zerlegbar bleibt, wobei die einzelnen Teile knapp 80 cm (= Standardbreite einer Tür) in der Höhe nicht übersteigen dürfen, da eine so hohe Wendel im Ganzen niemals durch eine Tür passen würde. Daher wurde vorgesehen, daß die einzelnen Wendelteile nach vorne wie Schubladen herausgezogen werden können. Damit ist dann aber auch die Breite dieses Regalteiles festgelegt (siehe Legende der Skizze).

Die Legende zu dieser Skizze zeigt auch alle zu berücksichtigen Maße (Lichtraumprofil, Gleismaterial) für die Festelegung der Trassenbreite und der Lage der Gewindestangen, welche die Trassen der Wendel tragen und justieren.

 

Mit diesen Planungs-Skizzen konnte der Bau des Regals nun in die Tat umgesetzt werden.

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21.5.2016

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