Beim Verlegen der Gleise, insb. bei Tunneleinfahrten oder wenn Gebäude dicht neben den Gleisen stehen, ist es besonders wichtig, daß das Lichtraumprofil eingehalten wird, damit auch kein Fahrzeug hängen bleibt. Die Daten für das Lichtraumprofil kann man in der NEM (Normen Europäischer Modellbahnen) nachlesen. Für meine Anlage ist in erster Linie die MEN 102 (Umgrenzung des lichten Raumes bei gerader Gleisführung) und NEM 103 (Umgrenzung des lichten Raumes bei Gleisführung im Bogen) relevant. Beim Anlagenbau könnte ich auch mein größtes Fahrzeug zum Testen nehmen, allerdings könnten filigrane Details des Fahrzeugs dann beim Anlagenbau leicht beschädigt werden.
Zur Bestimmung des Lichtraumprofils giib es auch eine Schablone aus Metall zu kaufen (Lichtraumprofil- und Spurlehre). So eine habe ich zwar auch (in erster Linie verwendet als Spurlehre beim Gleisbau), aber der Nachteil ist, daß sich hiermit nicht so leicht die Erweiterung des Lichtraumprofils im Bogen ablesen läßt. Man müßte den Bogenradius ermitteln und dann die Tabelle der NEM 103 zu Hilfe nehmen. Ferner verwende ich Flexgleise, d.h. der Radius ist flexibel und teilwiese nur nach der Optischen Wirkung verlegt, d.h. den genaue Radius müßte ich erst aufwändig ausmessen. Dies war mir zu umständlich. Am einfachsten wäre es, wenn man einfach mit einem Wagen die Strecke abfahren kann und so direkt durch diesen Test ermitteln kann, ob der Wagen irgendwo hängen bleibt. Also habe ich mir ein robustes Messfahrzeug gebaut.
Da beim Gleisverlauf im Bogen es von der Länge des Fahrzeuges und seinem Drehgestellabstand abhängt, wie weit das Fahrzeug im Innen- und Außenbogen ausschwenkt, muß der Messwagen diese maximalen Maße aufweisen. Laut NEM 103 haben Fahrzeuge der Gruppe C eine maximale Länge von 31,3 cm, also weist auch mein Messwagen diese Gesamtlänge auf.
Als Grundlage habe ich hier ein dünnes Holzbrettchen verwendet. An den beiden Kopfenden habe ich ein Profil aus einem dünnen Holzbrettchen gesägt, welches die NEM-Maße (NEM 102) für das Lichtraumprofil aufweist. Das es Gleichstrom-Fahrzeuge gibt, die kaum Bodenfreiheit haben, habe ich das Profil bis fast auf SO herunter gezogen. Dies ist bei meiner Kombianlage insb. für die Bereiche wichtig, in denen AC- und DC-Fahrzeuge gleichermaßen verkehren. Auf die Weise kann ich testen, ob Gleichstromfahrzeugen an den Pukos hängen bleiben würden.