Das Drehscheibenhäuschen der Fleischmann-Drehscheibe ist eine Ausführung für Oberleitungsbetrieb. Die nach oben gerichteten Fenster sollten dem Drehscheibenwärter einen guten Blick auf die Oberleitung geben, damit er erkennen konnte, ob die Bügel der E-Loks auch abgesenkt waren bevor er anfing die Drehscheibe zu drehen. Da mein Bahnbetriebswerk aber keine E-Loks beherbergt, sondern nur Dampfloks und manchmal eine Diesellok, paßt das Fleischmann-Drehscheibenhäuschen aber so gar nicht zu meinem BW.
Die Drehscheibenbühne im Originalzustand:
Es gibt zwar eine ganze Reihe von Herstellern, die Drehscheibenhäuschen zum Austausch anbieten, aber warum neu kaufen wenn man das vorhandene Häuschen mit wenigen Mitteln leicht umbauen kann? Das Häuschern ist nur auf die Drehbühne aufgeklipst und kann leicht abgezogen werden. Die Scheiben sind auch nicht eingeklebt, sondern es ist nur ein Plastikteil aus einem Guß eingeschoben. Ideale Vorraussetzungen also für einen leichten Umbau.
Das Dach und die Oberlichter müssen entfernt werden. Die Fenstersprossen der Oberlichter wurden hier erstmal grob mit einem Seitenschneider durchtrennt.
Das Dach läßt sich dann aber nur mit einer Trennscheibe absägen.
Ebenso wird der Aufsatz des Fensterblocks mit der Trennscheibe entfernt. Alle Schnitte müssen anschließend noch glatt gefeilt werden.
Aus einer weißen Polystyrolplatte habe ich dann ein neues Dach geschnitten.
Dann muß das Häuschen nur noch grundiert und anschließend entsprechend gealtert werden.
Jetzt fehlt noch eine geeignete Dachdeckung, denn die verwendete Plastikplatte hat eine völlig glatte Oberfläche. Beim Vorbild wurde als Dachdeckung häufig Dachpappe verwendet. Diese kann man aus zwei Lagen eines Papiertaschentuches leicht selbst herstellen. Da diese extrem dünnen Papierlagen der Taschentücher aber sehr schnell einreißen, habe ich zwei Taschentuchstreifen erstmal mit sehr stark verdünntem flexiblen Mattkleber getränkt und auf ein dünnes Holzleistchen zum Trocknen aufgehängt.
Nach dem Trocknen läßt sich das Papiertaschentuch dann viel besser in schmale Streifen schneiden und auf dem Dach drapieren. Diese Streifen werden dann mit Überlapp auf das Dach geklebt. Nach den Trochnen wird das Dach dann mit einem verdünnten dunklen Wash getränkt und nach dem Trocknen nochmal mit einen helleren grau graniert.
Die überstehenden Streifen werden erst nach dem vollständigen Trocknen in Form geschnitten, da sich durch das wässrige Wash die Kanten wieder labberig werden und sich dann schlecht schneiden lassen. Der Schnitt erfolgt mit einem schmalen Überstand, da die Dachpappe noch nach unten umgeknickt werden soll. Anschließend werden diese umgeschlagenen Kanten von unten nochmal etwas angeklebt damit sie sich nicht wieder hochbiegen.
Damit ist das Derhscheibenhäuschen dann fertig und kann wieder auf die Drehbühne geklipst werden.
Zuvor habe ich die zitronengelb leuchtende Inneneinrichtung aber noch eingefärbt und verrostet, da dies nun so gar nicht mehr zu dem vergammelten Drehscheibenhäuschen paßte.