Der "Dreck" des Fensterrahmens sieht eher wie abgeblätterte Farbe aus, wo das dunkle Holz da drunter wieder zum Vorschein kommt. Das Dach soll abnehmbar bleiben, damit man sich die Inneneinrichtung mal genauer anschauen kann (1-2 wartende Reisende fehlen da noch). Ferner soll später noch eine kleine LED als schummrige Beleuchtung eingebaut werden.
Der Fahrradständer bereitete mir Kopfzerbrechen. Den hatte ich vor einigen Jahren mal auf einer Börse als Fertigmodell (incl. der Fahrräder) gekauft gehabt. Das Teil war aber nur teilweise bemalt und die Fahrräder etwas hochkant freischwebend nur an die glatte Rückwand geklebt. Irgendwas fehlt da! Die Fahrräder müssen doch irgendwo aufliegen oder hängen. Man kann das Vorderrad doch nicht einfach oben an die glatte Wand kleben. Ich hatte auch schon gegoogelt, aber dieses Modell nicht als Vorbild gefunden.
Hier sieht man noch rechts oben an der Rückwand, wo das Vorderrad angeklebt war.
Die eingeklebten Fahrräder habe ich erstmal raus geschnitten und dem Ständer einen Grundanstrich verpaßt. Innen war das nämlich noch nackter Kunststoff und sowas sieht scheußlich aus.
Aber das Hauptproblem ist wohl, daß das Teil jemand falsch zusammen gebaut hatte (und wurde wahrscheinlich deshalb auf der Börse verschleudert), denn die Fahrräder stehen ja normalerweise in einer Rinne, d.h. der Knick müßte genau anders herum sein.
Nachdem ich herausgefunden hatte, daß der Bausatz von Kibri ist, habe ich mir mal die auf der Kibri-HP zu findende Bauanleitung angesehen. Das Teil war nicht nur falsch zusammen geklebt, sondern da fehlten auch die beiden Anschlagleisten. Hm, da zeigt sich mal wieder, daß man auf Börsen nix kaufen soll, was andere bereits zusammen gebaut haben.
Die Fahrräder, die dort eingeklebt waren (ob die zum originalen Bausatz dazugehörten oder von einem anderen Hersteller sind weiß ich aber nicht), passen von den Proportionen ganz gut und wirken im Vergleich mit der Hand von Frau Preiser und Reifen- und Gestänge-Dicke durchaus passend (im Vergleich mit den Proportionen "meine Hand zu meinem Fahrrad"). Einziges Manko sind die fehlenden Speichen, aber da man die Fahrräder im Ständer nur von hinten sehen wird, ist das in dem Fall zu verschmerzen.
Für Radfahrer auf dem Radweg braucht es allerdings Fahrräder mit Speichen, da man diese dann von der Seite sieht. Allerdings sind bei diesen Fahrrädern die Lenker schlecht gemacht und Pedalen, Schutzbleche, Klingel und Lampen fehlen auch (also nicht zugelassen nach StVO ). Da sind die Kibri-Fahrräder schon besser detailiert.
Je genauer ich mir den Fahrradständer ansah, desto mehr fiel mir auf was alles geändert werden müßte. Das Wellblechdach ist zu dick und die Bodenplatte müßte ganz weg, damit man die Pflasterung des Bahnsteiges noch sieht. Solche Fahrradständer haben ja normalerweise keine auf dem Pflaster liegende Bodenplatte, sondern lediglich ein umlaufendes Profil. Wahrscheinlich wäre ein kompletter Neubau da wohl sinnvoller.
Der Stil des Ständers soll durchaus so ähnlich sein (passend zu Epoche 3 oder älter). Schön ist auch
dieser Stil, aber ich benötige den Ständer in Einseitig, da er ja vor der Mauer stehen soll und nicht Zweiseitig so wie in dem Link.
Ob es sowas als filigranen Bausatz gibt? Ich hatte da leider nichts passendes ergoogeln können, auch nicht bei Kleinserienherstellern.
Einigermaßen stabil müßte der Bausatz auch sein, da das dahinter liegende Mauerteil herausnehmbar ist zwecks Zugriff in den dahinter liegenden H0e-SBF. Der Ständer darf sich also nicht gleich bei jeder Berührung verbiegen.
Nach all den Überlegungen habe ich mich dann zum Selbstbau entschieden.
Danach war dann auch klar, was am nächsten Tag auf der Speisekarte stehen mußte. Ich hatte da noch ein Fischfilet im Gefrierschrank. Die sind in solchen stabilen Aluschälchen.
Für Wellblech ist dieses Alu (etwas dicker als die Haushalts-Alufolie) gut geeignet, aber ob ich damit diese Rinnen hinbekomme? Ich hatte auch schon an dünne Flachprofile gedacht, aber eine richtige Rinne wäre natürlich schöner.
Aber zuerst habe ich mit dem einfacheren angefangen, indem ich mich mal an einem Wellblechdach für den Fahrradständer versucht habe. Die Fahrradfahrer haben schon eine Pedition eingereicht, endlich für einen Fahrradständer auf dem Bahnsteig zu sorgen.
Dafür habe ich als erstes den falsch zusammengesetzten Börsen-Fahrradständer auseinander gepflückt.
Für das Wellblech hatte ich zunächst den dünnenn Aludeckel eines Fertiggerichtes genommen (links). Das hat sich aber als zu dünn und dadurch zu weich erwiesen. Also habe ich es noch mal mit dem Boden der Aluschale des TK-Fischfilets probiert (rechts).
Die Alufolie habe ich auf das Plastik-Wellblechdach des alten Fahrradständers gelegt, die Seiten umgeschlagen (damit es nicht weg rutscht) und dann erst mit dem Fingernagel gerubbelt um die Wellblechstruktur des darunter liegenden Plastikteils "abzupausen" und anschließend mit einer Stopfnadel die Rillen nochmal sorgfältig eingedrückt. Dann einfach ausschneiden und fertig ist das Wellblechdach.
Und hier mal in Seitenansicht, wie man das auch später beim fertigen Fahrradständer sehen wird:
Ich denke das kann man als Wellblechdach für den Fahrradständer nehmen.
Nur mit den Rinnen, wo die Fahhräder rein gestellt werden, hatte ich noch ein Problem. Rinnen aus schmalen Alustreifen biegen funktionierte bei der Winzigkeit leider nicht.
Dachrinnen haben ebenfalls eine Rinne und die liegen jedem Hausbausatz bei, so daß sich sowas in meiner Bastelkiste findet. Die Polystyroldachrinnen der Haus-Bausätze sind zwar zu klobg für eine Rinne für die Fahhräder (doppelt so dick wie die Reifen der H0-Fahhräder), aber als Schablone sind sie gut zu gebrauchen.
Hier der erste Test:
Einen Streifen der Fertiggericht-Aluschale auf die Dachrinne legen und mit einer stumpfen Nadel, die fast so breit wie das Innere der Dachrinne ist, eindrücken. Dann mit einem Cutter die überstehenden Flächen abschneiden.
Von den Proportionen dürfte das passen:
Die entscheidende Frage war aber: wie kriege ich die Alurinne in die richtige Form gebogen ohne daß da unschöne Knicke entstehen und die Rinne eine Rinne bleibt?
Auch hier geht es wohl nicht ohne Schablone. Also habe ich versucht, die Polystyrol-Regenrinnen in Form zu biegen und eine passende Schablone herzustellen. Dazu habe ich das Polystyrol mit dem Fön erwärmt und versucht zu biegen. Das hat zu Anfang überaupt nicht funktioniert. Aber nach etlichen Fehlversuchen hatte ich dann eine Biegelehre gehabt, die leidlich funktionierte:
Das Gerüst für den Fahrradständer habe ich aus Polystyrol- H-Trägern zusammen geklebt. Es war aber noch eine wackelige Angelegenheit. Aber durch das aufgeklebte Wellblech-Dach und Wellblech-Rückwand bekam es genügend Stabilität.
Der Bau dieses Fahrradschuppens ist eine ziemliche Fummelei. Die erste Rinne ist mal probeweise eingehängt:
Das Wellblech hat zwar die Polystyrol-Konstuktion stabilisiert, aber auch so verzogen, daß die rechte Dachseite etwas herunter hängt. Aber naja, da ist eben früher mal was oben vom BW aufs Dach des Fahrradständers gefallen und hat das Dach verbogen. Dazu mußte ich das Wellblechdach aber noch etwas mehr verbeulen, damit es nicht so aussieht wie "gewollt und nicht gekonnt".
Frisch aus der Lackierei (im ersten Durchgang nur Grundanstrich):
Den Grundanstrich habe ich vorsichtshalber vor dem Einkleben der Rinnen gemacht, weil ich später bestimmt nicht mehr so gut dran komme und dabei wahrscheinlich auch die Rinnen verbiegen würde. Fertiggericht-Alu ist zwar gut formbar, aber auch nicht allzu stabil, insb. wenn es sich nur um schmale Streifen handelt.
Das Wellblech wurde dann schon etwas gealtert.
Anschließend wurden die Rinnen mit Sekundenkleber eingeklebt, jeweils abwechselbd eine im steilen und eine im etwas flacheren Winkel und mit Knick (da alle an dem oberen H-Träger befestigt sein müssen) ganz so wie beim Original, da sich ansonsten die Lenker verhaken. Leider habe ich aber die Proportionen nicht ganz getroffen. Die mit Knick müßten im unteren Bereich eigentlich noch flacher sein. Der unterschiedliche Winkel, in dem die Fahrräder stehen, ist beim Vorbild noch viel ausgeprägter.
Leider ließen sich Knitter an den Seiten der Rinnen im gebogenen Bereich nicht ganz vermeiden. Eine gerade Rinne zu fertigen ist doch um einiges einfacher also so eine gebogene.
Aber wenn die Rinnen erstmal angemalt sind und Fahrräder drin stehen, wird das hoffentlich nicht mehr so auffallen (ohne Lupe sehe ich die sowieso nicht mehr ). Andererseits kann man für den Pfusch ja auch folgende Ausrede benutzen: Hier waren schon Vandalen am Werk.
Eine kleine Stellprobe mußte natürlich auch sein. Das Fahrrad läßt sich freistehend in der Rinne ohne Kleber abstellen, ganz so wie beim Original.
Ich habe dann mal versucht, mit einer flachen Pinzette die Knitter der Rundungen noch etwas platt zu drücken. Dann habe ich die Rinnen noch angemalt. Ich finde das sieht nun nicht mehr ganz so schlimm aus (solche extremen Makrofotos sind aber auch sowas von entlarvend, diese Details wird man bei normaler Betrachtung gar nicht mehr erkennen).
Naja, vielleicht kriege ich es beim nächsten Fahrradständr besser hin. So ein Teil läßt sich ja leicht austauschen und dieser Prototyp kann dann hinten ins BW zum Verwaltungsgebäude, also an eine nicht ganz so exponierten Stelle.
Man wird den Fahrradständer später ja auch gar nicht mehr von der Seite sehen, sondern nur von vorne. Hier noch mal eine Stellprobe mit noch unbemalten Fahrrad-Rohlingen:
Dann hieß es erstmal "mikropinseln". Ein Fahrradständer braucht auch etliche Fahrräder. Es waren also eine ganze Reihe Fahrräder anzumalen.
Die "Flügel" sind die Fahrradlenker, die auch noch einzeln aufgeklebt werden müssen.
Da man die Fahrräder im Ständer nur von hinten sieht, stört es auch nicht wenn da keine Speichen vorhanden sind.
Fahrräder mit Speichen habe ich bisher nur von
Preiser und Busch (die von Busch sind aber leider nur zweidimensional) gefunden. Für den Radweg benötige ich fein detaillierte Fahrräder mit Speichen und Lenker und Pedalen in dreidimensional (vielleicht sogar schon beleuchtet), da man sie am vorderen Anlagenrand ganz nah von der Seite zu sehen bekommt.
Bei den Fahrrädern mußten ja noch die Lenker angeklebt werden. Die Dinger sind aber so winzig, da sind mir dann einige von der Pinzette geschnippt. Und was erstmal auf diese Weise weg schnippt bleibt meistens auch weg. Also mußte ich ein paar Lenker aus Draht als Ersatz biegen und ankleben.
Dann wurden die Fahrräder angepinselt.
Dabei fiel mir auf, daß bei den meisten Fahrrädern (es sind zwei verschiedene Sorten, die ich auf einer MoBa-Börse gekauft hatte) die Kette auf der falschen Seite ist (links statt rechts).
Die Fahrräder kommen teilweise in den Fahrradständer. Einigen habe ich aber auch noch einen kleinen Ständer verpaßt (links im Bild), so daß sie sogar ohne Klebstoff stehen bleiben.
Nach gründlichem Trocknen konnten die Fahrräder dann eingeklebt werden.
Hm, auf dem Foto fällt auf, daß das Dach des Wartehäuschens nicht richtig aufliegt (Spalt). Es ist noch nicht aufgeklebt, da noch Licht in das Wartehäuschen rein soll. Makroaufnahmen sind eine gute Kontrolle um Fehler zu finden und zu beseitigen.
Einie Fahrräder mit Speichen hatte ich dann doch noch gefunden. Die Speichen hier waren zum Glück schon dran. Aber das Anmalen war fitzelig genug.
In der Busch-Fahrradpackung waren auch noch zwei schöne Vespa drin:
Die müssen aber noch ein bischen gealtert werden bevor sie auf die Anlage dürfen.