Als nächten Bauschritt kamen dann die Abgänge mit dem Riffelblech dran. Dies ist der etwas aufwendigere Teil, und zwar weil die Abgänge für das Mittelleiter-Wechselstromsystem geeignet sein müssen. Wie ja schon bei der Planung beschrieben, baue ich eine 2L-DC/3L-AC-Kombianlage (soviel Nostalgie muß sein!), d.h. einige Gleise sollen für beide Systeme befahrbar sein (über einen Umschalter). Dazu gehören auch 2 Zufahrtsgleise, 1 Abstellgleis und 2 Schuppengleise der Drehscheibe (der Rest ist ausschließlich für 2L-DC).

Die Drehscheibe ist die Wechselstromvariante und somit gleichmaßen für 3L-Wechselstrom und 2L-Gleichstrom geeignet. Ein Umschalter genügt dafür.
Die Bühne und die Wechselstromabgänge haben werksseitig ein Riffelblech (leider aus einem nicht lötbaren Material !) als Mittelleiter.

Vorüberlegung: Für den 2L-Teil nehme ich ja das Tillig Elite-Gleis. Wie würde es optisch wirken, wenn direkt daneben das für 3L-AC übliche 2,5 mm Profil liegen würde? --> Grauslich!

Meine Erfahrungen mit meinem Messwagen
Messwagen_01
 
 zeigten, daß die AC-Radsätze auf dem Tillig Dreischienengleis (2,1 mm Profil) wieder Erwarten gar nicht auf den Kleineisen rattern.
Also ist das Profil eigentlich hoch genug auch für Uralt-Fahrzeuge mit Pizzaschneidern, was folgendes Foto auch bestätigt:
Profilhoehe
 
Grund für das Rattern sind also lediglich die Kleineisen. Wenn man also die Kleineisen wegläßt, wird das Elite-Profil AC-Radsatz-tauglich!
Bei dem schmalen Spalt, der zwischen den Profilen und dem Riffelblech-Mittelleiter noch bleibt, wird man auch nicht mehr erkennen, daß da die Kleineisen fehlen.

Nach Aufkleben des Tillig Elite Profils (wie im Kapitel Gleisprofile beschrieben) habe ich also zunächst eine Pertinax-Schwelle am Ende des Abganges angelötet, damit die Profile stabil in Form und passendem Abstand bleiben:
Abgang_AC_pertinax_01
 
Da später noch das Metall-Riffelblech in die Mitte kommt, reicht es hier nicht aus, die Kupferbeschichtung der Pertinax-Schwelle nur zu durchtrennen. Um Kurzschlüsse zu vermeiden, habe ich die Kupferschicht komplett weggefeilt:
Abgang_AC_pertinax_02
 
Nun mußten die Stromanschlüsse angelötet werden, und zwar genau an der Stelle, an welcher sich die Löcher für die Kabel im Holz des Drehscheibensegmentes befinden (vorher mit Filzstift am Profil markiert):
Abgang_AC_Anschluss
 
Die anderen Schwellen habe ich lediglich mit Sekundenkleber angeklebt, und zwar mit der Kupferschicht nach unten. Da das Pertinax etwas dünner ist als die Elite-Schwellen, mußten da noch dünne Polystyrolstreifen drunter geklebt werden. Da man hiervon nach dem Schottern nix mehr sehen wird, habe ich die Streifen nur schnell druntergepfuscht.
Abgang_AC_pertinax_03
 
Nun kommt das Riffelblech an die Reihe. Mir war bei Testfahrten mit der noch nicht eingebauten Drehscheibe (also "fliegender Teppichaufbau") aufgefallen, daß die Wechselstromloks beim rauf- und runterfahren von der Drehscheibenbühne funkten. Irgendwo mußte sich da also was berühren was sich nicht berühren durfte. Ich habe mir die Sache dann mal genauer angesehen: Das Riffelblech ist vorne an der Drehscheibengrube rechts und links etwas breiter (roter Kreis rechts). Dort ist der Mittelleiter-Schleifer eingesetzt, der den Strom von der Bühne abnimmt:
Abgang_Riffelblech
 
Die hohen Spurkränze können dort also durchaus mal dort auflaufen und somit den Mittelleiter berühren und den Kurzschluß verursachen. Ich habe diese "Nasen" dann einfach etwas abgefeilt (roter Kreis links).
 
Die Spalten zwischen Profilen und Riffelblech sind bei den Abgängen sehr breit. Bei der Bühne sind sie schmaler, denn dort befindet sich rechts und links des Riffelblechs noch je ein Kunststoff-Rechteckprofil. Ich habe bei den Abgängen also ebenfalls ein Polystyrol-Profil angeklebt:
Riffelblech
 
Nach dem Befeilen des Polystyrolstreifens und dem Eindrücken des Riffelblechs in den Abgang ist dieser nun fertig zum Einsetzen in die Drehscheibe:
Abgang_AC_fertig
 
Drehscheibe_Schuppenzufahrten
 
 
Die Profile auf der Drehscheiben-Bühne tausche ich nicht aus, da der optische Unterschied nur gering ist. Man sieht aufgrund der seitlichen Bohlenabdeckung und der inneren Riffelblechabdeckung nichts mehr von der Höhe der Profile. Lediglich der breite Schiebenkopf ist zu sehen. Der Umbauaufwand dagegen wäre aber enorm. Die Tillig-Elite-Profile müßten genauso unterfüttert werden wie bei den Abgängen. Ferner müßten die durch den schmaleren Schienenkopf entstehenden Ritzen zur seitlichen Bohlenabdeckung ausspachtelt und der Spalt zwischen Profil und innerem Plastikstreiben rechts und links neben dem Riffelblech würde auch deutlich größer. Da dieser Plastikstreifen an der Bühne angespritzt ist, läßt sich dieser auch nicht so einfach austauschen. Auch kommt man deswegen nur sehr schlecht in diese schmalen Ritze an die Kleineisen ran. Optisch gewinnt man also dadurch nicht viel, d.h. den schmaleren zierlicheren Schiebenkopf würde man sich mit einem breiteren Spalt zwischen Profil und Plastikstreifen zwischen den Gleisprofilen erkaufen.
 
Stellprobe_Gleise
Eine weitere Stellporbe zeigt den vernachlässigbaren optischen Unterschied zwischen in die Drehscheiben-Bühne eigelassenem hohem Original-Profil und dem Tillig-Elite-Profil der Abgänge. Auch kann man bei einem Blick längs der Gleise sehr gut erkennen, ob die Gleise korrekt in der Flucht ausgerichtet sind oder ob irgendwo Knicke im Gleis vorhanden sind.

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21.5.2016

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