Wie bringt man das 3-Leiter-Wechselstrom- und das 2-Leiter-Gleichstrom-System unter einen Hut?

Ist sowas überhaupt möglich?  Diese Frage stellte ich mir, als klar war, daß ich sowohl meine alten Wechselstrom-Fahrzeuge als auch aktuellere Gleichstromfahrzeuge fahren lassen wollte.

Welche Möglichkeiten gibt es da?

Das einfachste wäre sicherlich, zwei völlig getrennte Strecken für die beiden Systeme zu bauen. Aufgrund des Platzmangels war das aber nicht möglich. Die Fahrzeuge beider Systeme mußten also zumindest teilweise die gleichen Gleisstrecken benutzen können, insbesondere die Gleiswendel, weil diese zentral alle Regaletagen miteinander verbindet.

Nun besteht das Problem nicht nur in der Umschaltung des Fahrstromes von Gleichstrom zu Wechselstrom und umgekehrt, sondern das größere Problem sind die unterschiedlichen Radsatzinnenmaße und die Spurkranzhöhen. Daraus ergibt sich, daß für Fahrzeuge mit hohem Spurkranz (Wechselstromfahrzeuge, aber auch ältere Gleichstromfahrzeuge) ein Schienenprofil von mindestens 2,5 mm benötigt wird. Anderenfalls würden sie auf den Kleineisennachbildungen auflaufen, was zu einem Rattern und schlechter Stromaufnahme führt. Man könnte zwar alternativ auch die Spurkränze bei den Loks abdrehen, aber das ist ohne Drehbank nur schwer zu bewerkstelligen. Auch ist das Abziehen und die Endmontage der Radsätze insb. bei Dampfloks schwierig. Der Tausch der Radsätze bei den Wagen wäre dagegen sehr einfach, da es für alle Wechselstromwagen die passenden Gleichstromradsätze gibt.

Für die Wendel wurde daher das normale Mittelleitergleis ohne Bettung (K-Gleis) verwendet.  Auf diesem Gleis können sowohl Fahrzeuge mit Wechselstrom- als auch mit Gleichstrom-Radsätzen problemlos fahren, denn das unterschiedliche Radsatzinnenmaß wirkt sich hauptsächlich bei den Weichen aus.

Bei den für dieses Vorhaben nötigen Vorversuchen stellte sich heraus, daß viele Gleichstromfahrzeuge mit NEM-Radsatz auf den Mittelleiterweichen zu Entgleisungen neigten. Aber auch Wechselstromfahrzeuge auf vielen Gleichstromweichen neigten ebenfalls zu Entgleisungen oder klemmten in den Herzstücken. Schließlich habe ich aber doch noch eine 2-Leiter-Gleichstrom-Weiche gefunden, auf welcher meine vorhandenen Wechselstromfahrzeuge sicher verkehen konnten. Es handelte sich um eine Roco Bogenweiche des alten 2,5 mm-Gleissystems. Der Radius paßte mit ca. 425 mm Innenradius ebenfalls zum Wendelradius, so daß sich damit die Regaletagen problemlos an die zentrale Wendel anschließen lassen. Diese Weichen mußten nur noch mit einem Mittelleiter versehen werden. Peco-Weichen mit 2,5 mm Profil müßten eigentlich auch funktionieren, da dieser Hersteller auch nachrüstbare Punktkontakte für seine Weichen anbietet, aber mangels Verfügbarkeit hier vor Ort konnte ich das nicht testen.

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21.5.2016

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