Wo? Was? Wie? Diesen Fragen muß man sich als erstes stellen wenn man eine Modellbahn-Anlage bauen will.

Daher standen zu Anfang einige grundsätzliche Überlegungen an.

An erster Stelle steht da der zur Verfügung stehende Platz, denn dieser ist fast immer Mangelware. Alles andere muß sich dem unterordnen. Bei Platzmangel kann man je nach den räumlichen Verhältnissen und der sonstigen Nutzung des Raumes eine kleine Kompaktanlage bauen oder eine schmale An-der-Wand-Anlage, welche dann aber nur Punkt-zu-Punkt-Verkehr zuläßt. Hier ließ sich nur eine Fläche von 340x100 cm finden. Aufgrund von Fenster, Tür und Schränken war eine An-der-Wand-Anlage leider nicht möglich, die Strecke hätte nur um 100 cm verlängert werden können bei einer Tiefe von nur 40 cm. Eine andere Möglichekeit wären Module. Diese sind handlich und können bei Nichtbetrieb im Regal verstaut werden. Allerdings benötigen sie zum Aufstellen auch wiederum recht viel freien Raum im Zimmer. Ohne Tischen, Stühle u.a. zu stapeln ist hier dieser Platz ebenfalls nicht vorhanden. Also blieb es bei der klassischen Rechteckanlage von 340x100 cm.

Bevor man nun mit dem Gleisplan beginnen kann, muß man sich zuerst überlegen, was denn nun dargestellt werden soll und in welcher Form. Zunächst denkt man da oft an den Klassiker "zweigleisige Hauptbahn mit abzweigender Nebenbahn" und großem Hauptbahnhof mit BW incl. Drehscheibe und ein bis zwei Nebenbahnhöfen, damit man auch richtig viel Betrieb machen kann. Rangieren will man häufig auch, so daß auch einige Firmenanschlüsse und ein "Güterbahnhof" gewünscht wird.
Schnell muß man dann aber feststellen, daß dies alles bei stark beschränktem Platzangebot überhaupt nicht realisierbar ist. Was kann man auf einer Fläche von 340 x 100 cm in H0 schon großartig unterbringen? Leider fast nix.
Selbst eine Gleiswendel zu einem Schattenbahnhof wird da schwierig, da hier aufgrund des engen Radius die Steigung recht hoch wird, so daß dies einige Loks nicht schaffen werden. Trotzdem wird man hier nicht ohne Wendel auskommen, da ansonsten fast nur das übliche und langweilige "Oval" übrig bleibt. Oder man gestaltet ein Betriebsdiorama, welches aber nicht viele Fahrmöglichkeiten bieten kann, sondern eher nur zum etwas hin und her Rangieren taugt.

Das war alles nicht sehr vielversprechend, so daß ich nach anderen Lösungen gesucht habe. Wenn flächenmäßig kein Platz vorhanden ist, dann muß man eben in die Höhe gehen: Warum also nicht die Anlage in ein großes Regal mit 2-3 Etagen bauen? Damit würde man 3 voneinander unabhängige Segmente erhalten und die zur Verfügung stehende Fläche verdreifachen. Da hier die Räume recht hoch sind, kann noch eine vierte Regaletage gebaut werden, welche dann als Stauraum dient.
Regal
Die untere Etage läßt sich dann im sitzen bedienen, die darüber liegende im stehen und auf der dritten ist dann noch reichlich Platz für einen Schattenbahnhof. Wer sagt denn, daß ein Schattenbahnhof immer unter, hinter oder neben der Anlage sein muß? Die Zugänglichkeit zu diesem Schattenbahnhof ist trotz der dazu benötigten Leiter besser als so mancher dicht unter der Anlage eingebaute Schattenbahnhof.
Verbindet man nun alle Etagen durch eine Wendel, ergeben sich schon wesentlich mehr Möglichkeiten als bei dem berüchtigten Startpackungs-Spielbahn-Oval.

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21.5.2016

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