Der H0e-Schattenbahnhof unter dem BW liegt diagonal im H0e-Oval um auf eine ausreichende Gleislänge zu kommen. In Abwandlung vom ursprünglichen Gleisplan besteht der Schattenbahnhof aus vier druchgehenden Gleisen und einem Kopfgleis für Triebwagen. Als Gleismaterial habe ich ausschließlich Tillig-Elite H0e-Flexgleis und Bausatzweichen verwendet um möglichst flexibel zu sein. Aus diesen Bausatzweichen lassen sich sowohl Einfachweichen als auch Bogenweichen machen. Der Zusammenbau der Weichen ist auch recht einfach. Den Radius kann man leicht an die eigenen Bedürfnisse anpassen.
Die Einfahr-Weichenstraße wird vor dem Zusammenbau der Bausatzweichen erstmal ausgelegt. Dazu wird zunächst das äußere Profil etwas vorgebogen, indem es einfach leicht über eine Holzkante gezogen wird. Dann wurde das Profil in das Schwellenband der Bausatzweichen eingefädelt und das ganze ausgelegt. Das äußere Profil geht ohne Trennstellen durch alle Weichen hindurch um einen schön gleichmäßigen Bogen zu erhalten.
Die Abstellgleise wurden zuvor mittels Alu-Lineal ausgerichtet und mit kleinen Spaxschrauben und Unterlegscheiben fixiert. Dadurch sind noch leicht Korrekturen möglich.
Das Weichen-Schwellenband wurde ebenfalls mit Schräubchen und Unterlegscheiben fixiert und anschließend das innere Profil vorgegebogen.
Auch die Weichen-Zungen werden passend vorgebogen.
Die Abstellgleise werden mit einem Alu-Lineal exakt gerade ausgerichtet und anschließend festgeklebt.
Zum exakten Ablängen der Profile nehme ich einen watenfreien Gleisschneider (von Fohrmann Werkzeuge). Auf die Weise wird eine Seite der Schnittkante exakt gerade wie mit einer Trennscheibe geschnitten. Die Tillig-Elite-Profile lassen sich auch sehr leicht, exakt und auch deutlich schneller als mit einem Dremel mit Trennscheibe damit schneiden. Einfach abknipsen und fertig.
Anschließend werden die leichten Grate, die durch den Schnitt entstehen, mit einer Schlüsselfeile glatt gefeilt. 2-3 kurze Feilenstriche genügen dafür, da der watenfreie Gleisschneider schon sehr glatte Schnitte liefert.
Auf diese Weise exakt zugeschnitten, lassen sich die Profile nun leicht zwischen die fixierten Abstellgleise und der Einfahrweichenstraße einpassen. Die Isolier-Schienenverbinder hinter dem Herzstückbereich der Weichen dürfen natürlich nicht vergessen werden. Da die Herzstücke ja polarisiert werden müssen und diese bei den Tillig-Weichen direkt aus den Profilen gebildet werden und nicht vom Profil getrennte Einsatzstücke sind wie bei anderen Weichen, würde es sonst zu Kurzschlüssen kommen.
Nachdem die Abstellgleise mit Schräubchen provisorisch fixiert und ausgerichtet waren, stellte sich heraus, daß auf der Schattenbahnhofs-Trasse im linken Bereich noch Platz für ein weiteres, einseitig angeschlossenes Abstellgleis vorhanden war. Also habe ich eine weitere Einfahrweiche zu der noch nicht aufgeklebten Einfahr-Weichenstraße hinzugefügt.
Das innere Profil dieses Abstellgleises wurde auch wieder vorgebogen, da Tillig-Elite-Flexgleis die Eigenschaft hat, sonst sehr schnell wieder in einen Ursprungszustand zurück zu springen. Das vorbiegen der Profile erleichtert nicht nur die Verlegung deutlich, sondern verhindert auch Knicke an den Ansatzstellen.
Die gesamte Einfahrweichenstraße wurde dann heraus genommen um die Anschlußgleise bequem am Basteltisch anzulöten. Das ist viel rückenschonender als nach vorne gebeugt direkt auf dem eingebauten Anlagenteil die Drähte anzulöten.
Anschließend kann die Weichenstraße wieder eingesetzt und ausgerichtet werden.
Wenn alles paßt und nachdem mit den ersten Wagen Rollversuche unternommen wurden, ohne daß es zu Entgleisungen kommt, konnte die Einfahrweichenstraße aufgeklebt werden.
In diesem Bild ist nun der Ausfahrbereich auf der anderen Seite des Schattenbahnhofes zu sehen. Alle Gleise und Weichen sind hier bereits aufgeklebt. Im Hintergrund oben ist auch das Dreischienengleis zu sehen, welches zum einen die H0-Kehrschleife und zum anderen das H0e-Oval bildet.
Der Abstand der Abstellgleise ist so gewählt, daß man auch bei Rollwagenverkehr noch bequem mit den Fingern zwischen die besetzten Gleise greifen kann ohne die Wagen auf dem Nachbargleis umzustoßen.
Gleich zu Anfang in der Stellproben- und Testphase entgleiste mal ein Fahrzeug auf einer Weiche und sofort schmolz duch die Hitze, die durch den dadurch entstandenen Kurzschluß verursacht wurde, eine der Ösen der feinen Plastik-Stellschwellen. In der Folge lagen dann natürlich beide Zungen gleichzeitig jeweils an ihren Außenprofilen an. Sowas darf im unsichtbaren Bereich natürlich nicht passieren, da ich dann zur Reparatur die darüber liegenden BW-Segmente alle abräumen müßte. Also habe ich diese leicht schmelzenden Plastik-Stellschwellen lieber durch etwas ersetzt, was deutlich stabiler ist und nicht schmelzen kann. Auf die Optik brauchte ich hier keine Rücksicht nehmen, da diese Weichen alle im unsichtbaren Bereich liegen. Also habe ich mit einer kleinen Tischkreissäge schmale Streifen aus einer braunen Pertinax-Platte gesägt und mit Löchern versehen. Die originale Tillig-Stellschwelle habe ich dabei als Muster genommen zum richtigen Plazieren der Löcher.
Hier ist die Pertinax-Stellschwelle schon eingebaut. Sie gleitet sehr leicht unter den Profilen zwischen den Schwellen. Die Zungen werden dabei genauso eingehängt wie bei den originalen Stellschwellen, also einfach durch Umbiegen des Hakens am Ende der Zungen. Ein dünner Federstrahldraht stellt dann die Verbindung von der Stellschwelle zum Servo her. Der Servo hat genügend Kraft zum Stellen der durchgehenden Federzungen der Tillig Elite Weichen.
Da unter diesem Schattenbahnhofs-Segment kein Platz vorhanden ist (siehe
Regalkontruktion), mußten sowohl die Elektrik als auch die Servos zum Stellen der Weichen oberirdisch angebracht werden. Das spielt aber keine Rolle, da der gesamte Bereich sowieso unsichtbar ist. Also wurden die Servos dazu einfach alle in einer Reihe ein Stück neben die Weichenstraße geschraubt.
Bei der Einfahrweichenstraße liegen die Weichen und Gleise aber sehr dicht zusammen, so daß zwischen den Gleisen und Weichen kein Platz mehr ist für die Servos. Also habe ich alle Servos auf einer Seite der Weichenstraße nebeneinander plaziert und den Stelldraht unter den Gleisen hindurch geführt zur Weiche. Dazu mußte ich erstmal einen "Kanal" anlegen, inden ich einfach einen schmalen Streifen aus der Mossgummi-Schalldämmuing heraus geschnitten habe.
Der Stelldraht wird dann einfach durch diesen "Kanal" hindurch unter den benachbarten Gleisen hindurch geführt. Damit es nicht zu Kurzschlüssen kommt wenn der Draht die Profile berührt, habe ich noch etwas Schrumpfschlauch über den Federstrahldraht gezogen. Um die Justierung brauchte ich mir hier keine Gedanken machen, denn diese läßt sich an der Servosteuerung sehr leicht elektronisch einstellen. Ich mußte nur dafür sorgen, daß die nötige Zungenbewegung irgendwo innerhalb des Radius des Servo-Ruderhornes lag. Also reichte es aus, den Ferderstahl-Stelldraht grob passend zu biegen und dann an der Stellschwelle und am Servo-Ruderhorn einzuhängen.
Die Öse im Stelldraht dient der Sicherheit, denn dadurch hat der Stelldraht mehr federndes Spiel und kann dadurch nicht so leicht die Zungen herausreißen, wenn der Servo mal falsch justiert ist.
Auf dem folgenden Bild sieht man auch noch eine alternative Stellschwellen-Konstruktion. Aus einer Lochrasterplatine habe ich einen Streifen mit der Tischkreissäge geschnitten und mit der Kupferbeschichtung nach unten als Stellschwelle verwendet. Das erspart das Bohren der Löcher, denn die vorhandenen Löcher haben für die H0e-Zungen den passenden Abstand.
Hier mußte der Stelldraht aus Platzgründen nicht nur unter drei Gleise hindurch, sondern auch versetzt geführt werden. Aus einem Lochraster-Streifen habe ich daher eine Umlenkung gebaut (in Bildmitte zu sehen). Das geschah ganz einfach dadurch, daß ich ein kleines Nägelchen durch das mittlere Loch des Lochstreifens in die Grundplatte geschlagen habe. Dadurch läßt sich der Lochstreifen ganz leicht auf der Nagelachse schwenken. In das unterste Loch des Lochstreifens greift der Stelldraht hinein, der unter die zwei benachbarten Gleise zum Servo führt, während oben der Stelldraht eingehängt ist, der unter das eine Gleis zu Weiche rechts im Bild führt.
Nachdem die Gleise des H0e-Ovals und die Ausfädelung aus dem Oval in die Wendel aufgeklebt waren und die ersten Testfahrten erfolgreich absolviert wurden, stellt ich fest, daß sich die Plastik-Radlender der Weichen immer stark verschoben, wenn ich mit dem Roco-Rubber die Gleise reinigte. Das liegt daran, daß diese Plastik-Radlenker minimal (optisch kaum sichtbar) über das Gleisprofil hinaus ragen. Also mußte Abhilfe geschaffen werden. Ich fertige also aus dem Tillig-Elite-Profil neue Radlender an. An den Knickstellen habe ich in den Schienenfuß eine Kerbe gefeilt und diese Profilstücke dann nach dem Muster der originalen Radlenker geknickt. Die Enden habe ich noch etwas abgerundet, damit der Roco-Rubber daran nicht hängen bleibt.
Anschließend wurden diese neuen Radlenker einfach in die vorhandene Radlenker-Halterung geschoben.
Damit war das Verlegen der Gleise des H0e-Schattenbahnhofs nun abgeschlossen und es konnten die Kabel verlegt und die Servosteuerungen montiert werden.