Wie schon im Eingangs-Beitrag zu diesem Segment erklärt und im Gleisplan zu sehen gibt es ein Dreischienengleis, welches einmal die H0-Kehrschleife bildet und zum anderen das H0e-Oval, von dem dann der H0e-Schattenbahnhof zu erreichen ist. Die H0-Kehrschleife läuft in der Gleiswendel wieder zusammen. In der Gleiswendel verläuft das H0-Gleis außen und das H0e-Gleis innen.
Bei dem Dreischienengleis muß der H0e-Teil innen liegen, damit die H0e-Fahrzeuge korrekt am Bahnsteig des "Haltepunktes am BW" halten können. Auch um den H0e-Schattenbahnhof zu erreichen, muß der H0e-Teil des Dreischienengleises innen liegen. Dreischienen-Weichen zweigen nämlich nur in der Richtung ab, auf der das H0e-Gleis liegt.
Eine rechte Dreischienenweiche wäre hier nicht möglich. Dazu müßte das H0e-Gleis erst seine Lage im Dreischienengleis mit einen Gleiswechsel-Stück wechseln.
Auch die H0e-Abzweige fädeln das H0e-Gleis aus dem Dreischienengleis nur in der Richtung aus, in der das H0e-Gleis im Dreischienengleis liegt.
Da der H0e-Schattenbahnhof im Inneren des Dreischienen-Ovals liegt, gibt es hier keine Probleme mit den Dreischienen-Weichen.
Anders sieht die Sache beim Ausfädeln des H0e-Gleises in die Wendel aus, denn hier muß das H0e-Gleis nach außen abzweigen. Aber leider ist hier eine solche Abzweigung nach links nicht möglich, da weder zwischen Haltepunkt und Abzweig genug Platz für ein Gleiswechsel-Gleisstück ist (diese haben die Länge einer Standard-Geraden) noch genug Platz um direkt anschließend wieder ein Gleiswechsel-Stück einzubauen, damit direkt danach der Abzweig nach rechts in das H0e-Oval erfolgen kann. Nach einem kurzen Bogenstück erfolgt dann bereits eine Linksweiche zur Einfahrt in den H0e-Schattenbahnhof. Dieser Bereich verläuft nämlich im Bogen und diese Gleiswechsel-Gleisstücke gibt es nur als gerades Gleis.
Notgedrungen muß ich also einen Abzweig nach rechts einbauen und danach eine H0e-Linksweiche, welche dann nach der Kreuzung mit dem H0-Gleis in die Wendel führen kann.
Das Bild stellt die vertrackte Situation mit einer ersten groben Stellprobe dar.
Ob die Idee machbar ist, wurde dann anhand einer detailierteren Stellprobe ausgetestet.
Es paßte soweit alles recht gut zusammen. Einziges Problem war die H0/H0e-Kreuzung, denn zum Zeitpunkt des Baues hatte noch kein Gleishersteller eine H0/H0e-Kreuzung mit halbwegs passenden Winkel und Länge im Programm. Zum Glück befindet sich dieser Bereich im unsichtbaren Bereich, so daß ich hier ganz simpel vorgehen konnte ohne mir Gedanken machen zu müssen, wie das ganze dann später aussieht. Ich habe mir also eine kurze normale H0 Tillig-Elite-Kreuzung besorgt, diese der Länge nach durchgeschnitten, die beiden inneren Profile exakt gekürzt und die Schwellen an der Schnittlinie nur grob mit einem Seitenschneider abgezwackt.
Es war ja nicht nötig, diese wieder paßgenau zusammen zu fügen, da man die Kreuzung später sowieso nicht mehr sieht. Es genügte also völlig, die beiden Hälften zusammen zu schieben und so auf den Untergrund aufzukleben, daß die Profile im exakten H0e-Abstand zu liegen kamen. Die beiden innen liegenden Profilstücke mußten allerdings sehr exakt abgelängt werden. Das stellte aber auch kein Problem dar.
Rollversuche mit dem Messwagen ergaben, daß die Kreuzung zumindest für H0 schon mal betriebssicher war. Nachdem auch das H0e-Gleis angeschlossen war, konnten auch damit Rollversuche unternommen werden und es ergaben sich ebenfalls keine betrieblichen Probleme, so daß die restlichen Gleise nun aufgeklebt werden konnten.
Die Kreuzung benötigte natürlich noch einige Anschlußkabel, da sie ja polarisiert werden mußte. Zum einen liegt sie innerhalb der H0-Kehrschleife, zum anderen muß abhängig von der Weichenstellung der Strom umgeschaltet werden für H0 bzw. H0e.
Der Bereich zwischen der BW-Untergrundebene und der Wendel muß, wie im
Kapitel Segmentierung schon erwähnt, auf einem herausnehmbaren Übergangsstück liegen. Im Bild unten ist das Übergangsstück zu sehen. Zur Verdeutlichung habe ich dieses etwas angehoben. Es ergeben sich hier also zusätzlich zu der Selbsbau-Kreuzung noch lösbare Gleistrennungen sehr dicht hinter der Ausfädelungs-Weiche und bis sehr dicht vor der Kreuzung. Zusätzlich laufen die Gleise in einem flachen Winkel über die Trennstelle. Dazu wurden wie bei der Kreuzung die Schwellen in Gleismitte entlang der Trennstelle einfach durchgeschnitten. Die Profile werden dann nach dem Einsetzen und Festschrauben des Übergangsstückes mit Schienenverbindern verbunden, so daß sich kein Versatz ergibt.
Diese Konstruktion ist nun bereits seit eingien Jahren fertig (Bild unten in der Übersicht) und hat bisher gut funktioniert. Die Fahrzeuge, sowohl H0 als auch H0e, fahren betriebssicher über diese nicht alltägliche und gewagte Konstruktion.
Auch im hinteren Teil der Anlage muß zwischen Wendel und BW-Untergrund-Segment ein herausnehmbares Übergangsstück eingesetzt werden, damit später sowohl Wendel als auch das BW-Untergrund-Segment noch aus dem Regal heraus gezogen werden können.
Hier liegt der Fall aber wesentlich einfacher, denn es muß nur ein kurzes H0-Gleisstück verlegt werden. Damit es später an der Übergansstelle keine Probleme gibt, bekommen die Gleisstücke auf den Übergangsstücken einen eigenen Stromanschluß. Die Anschlußkabel werden dann mit Steckern mit dem angrenzenden Segment verbunden.
Nachdem das Übergangsstück eingelegt und festgeschraubt ist, werden die Schienenverbinder über die Profile geschoben, damit es keinen Versatz gibt, auch wenn sich das Holz etwas verziehen sollte. Dieser Gleis-Übergang wird dadurch ein bischen flexibel.
Die Rollversuche zeigen, daß alles problemlos über diese Stelle läuft.
Ganz links im Bild ist noch zu erkennen, daß die Ausfädelung aus der Wendel mit einer Bogenweiche erfolgt. Das hat folgenden Grund: das Gleis kann hier nicht gerade aus der Wendel geführt werden, weil hierbei die Regalstütze im Weg wäre. Diese muß mit einem leichten Schlenker umrundet werden.