Weiter gehts mit den Schuppengleisen. Ist ja nicht so als ob da nix mehr zu tun wäre...

Damit später im Betrieb der Gips an den Profilen im Gleisinnenbereich nicht so schnell ausbröckelt, sollten hier Rillenschienen eingebaut werden.  Ich hatte in der NEM nach den Maßen für Rillenschienen geschaut und Werte von mindestens 1,05 bis 1,6 mm heraus bekommen. Ich hatte mir nämlich überlegt, wie ich das Gleis im Lokschuppen am einfachsten und saubersten eingipse. Ich hätte natürlich auch einfach alles mit Gips zuspachteln und die nötigen Rillen für die Spurkränze wieder freikratzen können. Schien mir aber eine zu große "sauerei" und zu "anstrengend" zu sein, um alles wieder sauber und frei zu bekommen. Außerdem sollte der Gips und vor allem die darauf aufzubringende Farbe im rauhen Alltagsbetrieb nicht ständig von den Spurkränzen "abgekratzt" werden. Die Spurkränze kämen bei Rillenschienen gar nicht erst mit dem Gips des ausgespachtelten Schuppengleises in Berührung und können diesen folglich auch nicht so leicht beschädigen.
Einen Zusatznutzen hätte die Sache auch noch gehabt: Da ich später im BW-Bereich noch ein Gütergleis im Pflaster einlassen wollte und dabei auch Rillenschienen nehmen wollte, wäre das eine sehr gute Übung. Im Lokschuppen sieht man davon später nicht mehr allzuviel (gut zum üben!), im Pflasterbereich des Gütergleises würden Fehler aber sofort auffallen (schlecht zum üben!).

Aber trotzdem hatte ich auch hier einen simplen Vortest gemacht. Dazu hatte ich ein kurzes Profil auf einen Polystyrolrest geklebt und innen ein 2x1 mm Messing-L-Profil gegen geklebt:

Rillenschienentest
 
Eine kurze Testfahrt einer (kleinen) Dampflok war erfolgversprechend. Also konnte der Rillenschienenbau an den Schuppengleisen losgehen:
Rillenschiene
 
Es waren ja nur kurze Stücke jeweils vor und hinter den Gruben notwendig (und zum Glück keinerlei Kurven!!!).
Die Messing-L-Profile wurden stehend dicht neben den Profilen auf die Pertinaxschwellen gelötet und hatten dann ca. die Höhe der Tillig-Elite-Profile. Dabei habe ich mit einer Gleislehre (Fohrmann) jeweils den Abstand überprüft. Leider konnte das L-Profil nicht einfach bündig gegen den Profilfuß gelötet werden, denn dann wäre der Freiraum für das Radsatzinnenmaß zu eng gewesen und die Radsätze hätten wohlmöglich geklemmt, insb. auch, weil doch manchmal das Radsatzinnenmaß nicht exakt eingehalten wird von den Fahrzeugherstellern. Wenns mal nicht ganz paßt, läßt sich das aber noch gut justieren, indem das Lötzinn einfach nochmal kurz verflüssigt wird und mit einer Pinzette das L-Profil noch etwas verschoben wird. Im Durchschnitt habe ich nun Rillenweiten von 1,1 bis 1,3 mm. Diese geringen Abweichungen spielen im Lokschuppen keine Rolle, d.h. Pfusch fällt hier nicht so stark auf.

Nach dieser Aktion konnte nun das Schuppengleis endgültig eingebaut werden. Dazu wurde erstmal wieder sorgfältig gerade ausgerichtet:
 
Stellprobe_05
 
Die "Eselsohren" am Ende der Schuppengleise sind die Anschlüsse für den Fahrstrom und noch nicht eingefädelt. Im Bereich vor dem Schuppen gibt es pro Gleis ebenfalls noch einen Anschluß, dieser ist aber schon ins Loch der Grundplatte eingefädelt. Das Gleis ist dort aber auch noch nicht festgeklebt.

Hier noch mal eine Datailfoto. Das Kupfer auf den Pertinax-Schwellen ist hier noch nicht durchtrennt, wird erst später gemacht. Das darf natürlich nicht vergessen werden, sonst gibt es später einen Kurzschluß und der gegipste Schuppenboden müßte wieder aufgerissen werden.
 
Fahrstromanschluss
 
Durch das enge Loch (roter Kreis) muß das Kabel durchgefädelt werden.

Das Anschlußkabel erscheint nicht nur recht dick und steif und das Bohrloch recht eng, sondern ist es auch. Es ist 0,5 mm2 Draht mit einer recht dicken Ummantelung und stammt aus ausgeschlachteten Leuchstofflampen. So dick bräuchte das Anschlußkabel eigentlich gar nicht sein, aber das hat mehrere Vorteile:
Zum einen bricht mir der angelötete Draht am Profil während der Einbau- und Justierarbeiten nicht ab (Klingeldraht wäre bereits nach 1-2 maligem Bewegen abgebrochen) und zum anderen ist der Anschlußdraht steif genug, um damit das Gleis "aufzuständern" und in der einmal justierten Position zu halten, auch dank der engen Bohrlöcher. Dadurch muß ich weder Gleis noch Platte vorher mit Kleber einkleistern.
Gleis_aufgestaendert

So habe ich alle Zeit der Welt, um alle Anschlußdrähte eines Gleisstückes durch die Bohrungen zu fädeln (sehr nützlich bei Gleisen, die mehr als 4 Anschlüsse haben wie die mehrfach isolierten Bekohlungsgleise), ohne daß mir in der Zeit der Kleber wegtrocknet oder ich beim Einfädeln dauernd in nassen Kleber grapsche.
Danach justiere ich das Gleis, indem ich dazu die Anschlußdrähte korrekt biege, und danach wird das Gleis wieder sanft ein Stück in die Höhe gezogen.
 
Gleis_einkleben
 
Erst nachdem das ganze Gleisstück auf die Weise "aufgeständert" ist, verteile ich den Kleber auf die Platte und dann brauch ich das ganze Gleisstück nur noch wieder herunter zu drücken. Meist sitzt es dann wieder korrekt, eine erneute Justierung ist nur noch selten nötig. Überprüfen tue ich das aber trotzdem nochmal, sicher ist sicher.
Aufgrund des engen Bohrloches brauche ich da auch nix mehr zu spachteln und es läuft später trotzdem kein Schotterkleber da durch und versaut alles unter der Platte.
Was auf dem Foto auch noch zu sehen ist, sind die Polystyrolstücke aus der Restekiste, mit denen ich die Zwischenräume zwischen den Pertinaxschwellen etwas aufgefüllt habe, damit später nur noch eine dünne Spachtelschicht benötigt wird.

Und endlich kommt dann der Moment, wo alle Schuppengleise aufgeklebt sind: 
Schuppengleise_fertig
 
Aaaaber fertig ist es trotzdem noch nicht, denn jetzt kommt wieder der ätzende Teil, nämlich die Verkabelung:
Schuppengleise_von-unten

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21.5.2016

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