Nun kamen die Untersuchungsgruben an die Reihe. Ich hätte nicht gedacht, daß diese simplen Dinger (ist ja nur ein rechteckiges Loch zwischen den Profilen) so viel Bastel-Zeit beanspruchen.

Was mir in den Museums-BWs als erstes auffiel, war der häufig "angegnabbelte" Zustand der Kanten und die öligen Pfützen.

Untersuchungsgrube_Schuppen

 

Da wollten mir die exakten scharfen Kanten der Untersuchungsgruben-Bausätze so gar nicht mehr gefallen. Also habe ich mal kurz die Fräse angesetzt und die Kanten "kaputt" gemacht.

Grube_kantenbrechen
 
Fräse unregelmäßig kurz an die Kanten gehalten und das wars. Dieser Arbeitsschritt geht eigentlich noch recht fix, unter 5 Min. pro Untersuchungsgrube. Auch das "Fransen entfernen" mit der Feile ging besser als ich befürchtet hatte. Nur 2-3 mal über die Kanten ziehen und dann siehts so aus wie bei der unteren Grube.
 
Gruben_Vergleich


Fehlt dann nur noch die Stufe in der Grube. Dazu habe ich aus einer Polystyrolplatte Streifen geschnitten und die obere Kante ebenfalls unregelmäßig angefräst. Anschließend wurden die Streifen in die Grube geklebt.
 
Gruben_Kanteneinsatz
 
In die Gruben sollte noch Licht für die Preiser eingebaut werden. Die Löcher dafür sind auf den oberen Bildern bereits zu sehen. Damit mir das Licht nicht von unten durch die Kleineisenhalterungen scheint, denn das sähe ätzend aus, habe ich unten noch Streifen schwarzen Fotokartons drunter geklebt.
 
Gruben_Lichtschutz
 
Bevor es jetzt aber an das Einbauen der LED-Beleuchtung gehen konnte, mußte die Grube erstmal frablich behandelt werden. Ich wollte die Wisch- und Graniertechniken "schwungvoll" anwenden dürfen, soll heißen, den Pinsel einfach mehrmals längs durch die Grube ziehen, ohne immer darauf achten zu müssen, daß ich die LED nicht mit Farbe zukleistere.
Dieser Arbeitsschritt hat am längsten gedauert, obwohl die einzelnen Arbeitsschritte auch nur recht kurz waren. Der Grund ist, daß die Farbe zwischen den einzelnen Farbaufträgen immer gut trocknen mußte (ich habe immer über nacht trocknen lassen). Nach mehreren Farbschichten (Grundierung, verdünnte Farbe, abwischen mit Q-Tip, granieren) mit mehreren Farbtönen sah das ganze dann so aus:
Gruben_bemalt
 
So ganz trifft das Foto die Farbe nicht. Mischlicht ist nicht so der Hit beim Fotografieren.
 
Der nächste Schritt war absolute Fummelarbeit und reichlich ätzend, denn es mußten zahlreiche LEDs mit Vorwiderständen und Kabeln versehen werden. Insg. 40 Stück, die Preiser sollten ja ordentliches Arbeitslicht bekommen.

Ich hatte lange überlegt, was ich da nehmen soll und auch im Forum geschaut/nachgefragt, was andere so verwendet haben. Warmweißes Licht wäre schön, gab es aber nur als (eckige) SMD oder ab 3 mm. 1,8 mm wäre die passendere Größe gewesen und hatte die bessere "Kellerlampenoptik" gegenüber den eckigen SMD. Diese gab es aber nur in gelb oder in weiß ultrahell. Nun, ein Solarium wollte ich in der Grube nicht einrichten, also hatte ich mir erstmal ein paar gelbe 1,8mm LED zum testen gekauft. Nach einem Lichttest fand ich das gelb ganz ok, so daß ich diese dann genommen habe.

40x Fummelarbeit mit Teilen, die so winzig sind, daß man sie kaum richtig fassen kann, trotz der "Beinchen" der LED, und die immer kurz vorm Festlöten wegrutschen.
Da mußte eine Lötlehre her, wo ich die Teile einfach und schnell fixieren konnte.
Also schnell ein Stück Abfallholz (man sollte Reste nicht gleich wegwerfen) geschnappt und ein Löchlein für den LED-Kopf und eine Rille für den Widerstand rein gefräst und dann die Einzelteile mit Malerkrepp-Streifchen fixiert.
Loetlehre_LED
 
Damit ging das Löten dann viel leichter. Hat aber trotzdem noch recht lange gedauert und war eine ätzende Arbeit. Erwähnte ich schon, daß ich da 40x Widerstände und 40x Kabelchen anlöten mußte?
Grubenlicht

Verkabelungsarbeiten ist echt nicht mein Ding und eine reine Pflichtarbeit.
Mit jeder dieser 40 "Einheiten" habe ich dann sicherheitshalber noch einen Funktionstest gemacht.

Doch damit war die Grubenbeleuchtung ja noch lange nicht fertig! Es mußten die 40 LEDs noch in die Grubenlöcher gedrückt und festgeklebt werden...
 
LED-Einbau
 
...und dieses "Spinnengetier" mit den unzähligen Beinchen auch noch auf Stückchen von Streifenrasterplatinen, die ich auf die Unterseite der Gruben geklebt hatte, zusammen gelötet werden. An diese kamen dann die Anschlußkabel.
Grubenlicht_Anschluesse

Habe ich schon erwähnt, daß da 2x40 Anschlüsse zu löten waren!?

Mit jeder fertig gelöteten Grube habe ich dann noch einen Lichttest gemacht. Wenn da etwas nicht funktioniert hätte, dann wäre es zu dem Zeitpunkt noch leicht, das zu korrigieren.
LED_Funktionstest


Dann, nach langer Zeit... und noch mehr Nerven... endlich fertig! Und dann mindestens dreimal überlegt und mindestens eine Nacht drüber geschlafen...und dann nochmal überlegt, ob ich da jetzt nix vergessen habe...und dann konnte endlich die hintere Hälfte der Pertinaxschwellen angelötet werden. Nun können die Profile nicht mehr aus den Gruben herausgezogen werden.
 
LED_Gruben
 
Und nun will man ja auch noch sehen, wie das ganze dann aussieht mit dem Grubenlicht.
Gruben_Lichttest
 
Manchmal frage ich mich, warum ich für etwas, von dem man später nicht mehr so viel sehen wird (ist ja im Lokschuppen und häufig stehen da noch Loks drüber), so einen Aufwand treibe.
Aber dann sehe ich mit die Stellprobe mit dem Arbeitslicht in den Untersuchungsgruben an und weiß warum. Selbst wenn Loks auf den Untersuchtungsgruben stehen, ist die Beleuchtung deutlich zu sehen.
Grubenlicht_fertig_01
 
Grubenlicht_fertig_02
 
Grubenlicht_fertig_03
 

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21.5.2016

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