Für die Bahnsteigkante mußten erstmal wieder Stellproben gemacht werden um zu sehen, ob es auch so wirkt wie ich mir das vorgestellt hatte oder ob ich was ändern mußte. Mir schwebte da ursprünglich eine Bahnsteigkante aus Schwellen und Gleisprofilen vor. Da ich gerade nix passendes in der Bastelkiste hatte, habe ich für die Stellprobe erstmal einen dünnen Holzstreifen genommen und geritzt. Als Profil habe ich für die erste Stellprobe links ein 2,5 mm Roco Profil und rechts ein 2,1 mm Tillig Elite Profil genommen.

Haltepunkt_Bahnsteig_Stellprobe_05
 
Die nächste Frage, die die Stellprobe beantworten sollte, war nach der Bahnsteigoberfläche.
gepflastert?
 
Haltepunkt_Bahnsteig_Stellprobe_06
 
Oder nur Sand (hier mal symbolisiert durch das Schleifpapier)?
 
Haltepunkt_Bahnsteig_Stellprobe_07
 
Stellproben schaffen Klarheit!
Mein ursprünglicher Plan sah ja einen unbefestigten Bahnsteig mit Schwellen und Profilen als Bahnsteigkante vor. Aber als die Stützmauer nun größtenteils fertig war, kamen mir doch arge Zweifel, ob das überhaupt noch zusammen paßt. Hätte das Vorbild eine solche Kombination gemacht? Lange Betontreppen und asphaltierter Radweg und dann unbefestigter Bahnsteig?
Das Kopfsteinpflaster der Stellprobe stammt von der Spörle Silikonform "Güterrampe" und dazu gehört auch ein Betonsockel.
Hier mal eine Stellprobe:
 
Haltepunkt_Bahnsteig_Stellprobe_08
 
Abgesehen davon, daß dieser Sockel viel zu hoch ist, paßt die Machart wohl auch nicht zu meinem Haltepunkt.
Die Bahnsteighöhe soll niedrig sein wie für Nebenbahnen (380 mm, auch wegen der Schmalspur), also in H0 nur 4,4 mm über SO. Somit müßte ich den Betonsockel deutlich kürzen.
Die gekürzte Bahnsteigkante, so daß der unterste Tritt der Schmalspurwagen auf gleicher Höhe liegt wie die Bahnsteigkante:
 
Haltepunkt_Bahnsteig_Stellprobe_09
 
Haltepunkt_Bahnsteig_Stellprobe_10
 
Wenn man nun noch berücksichtigt, daß man aufgrund des Schotters nur den oberen Teil der Bahnsteigkante sieht (der Schotter wird bis zur Oberkante des Hölzchens reichen), so paßt diese Betonstruktur nicht mehr zu diesem Haltepunkt-Bahnsteig:
 
Haltepunkt_Bahnsteig_Stellprobe_11


Also noch mal in meiner Bastelkiste gekramt:

Haltepunkt_Bahnsteig_Stellprobe_12

Die Ziegel würden gut zu meinem Haltepunkt-Bahnsteig passen. Die Betonfertigteile sehen dagegen gar nicht gut aus, da diese eher zu einem großem Bahnhof gehören. Es soll ja nur eine Nebenstrecke sein. Ich werde also eine Ziegelbahnsteigkante machen.
Die Ziegel sind auch aus Gips und stammen vom Spörle Schuppen. Wer sagt denn, daß man daraus unbedingt einen Schuppen bauen muß. Da es sich nur um kurze Stücke handelt, wird es zwar mehr Arbeit bedeuten, aber dafür wahrscheinlich leichter in der linken Kurve zu verarbeiten sein.
Fehlen nur noch die Abdecksteine, aber die lassen sich noch leicht finden.
Das Hölzchen liegt da, um mal zu sehen, wie viel man nach dem Schottern noch von der Bahnsteigkante sehen wird.

Die "Nordgips GmbH" hat nun in einer Sonntagschicht ihre Produktion des Bahnsteigpflasters und der Ziegel-Bahnsteigkante aufgenommen.
Für die Ziegel habe ich gleich den roten Dentona-Gips genommen. Das hat den Vorteil, daß bei Beschädigungen der Gips nicht gleich unnatürlich weiß hindurchschimmert.
Ich hätte eigentlich von der Schuppen-Silikonform nur den Giebel benötigt, aber so winzige Mengen Gips sind schwer abzumessen. Also habe ich gleich die ganze Form gefüllt und zusätzlich noch eine Form für Ziegelmauern (mit Stützen). Mauern kann man immer mal gebrauchen. Das kommt dann erstmal in die (Gips-) Bastelkiste zur späteren Verwendung.
Mit den Resten des angerührten grauen Gipses habe ich auch noch einige Beton-Güterrampen gegossen. Entweder wird das später für meine Bahnhofsetage benutzt oder für den Kohlebansen im BW.

Haltepunkt_Steine_giessen_03
 
Und noch eine weitere Stellprobe: Hier mal mit zweckentfremdeten Abdecksteinen aus einer Mauerabdeckstein-Silikonform. Die Dicke des Gußteils paßt zwar optimal zur Dicke der Kopfsteinpflasterplatte, aber die Steine sind zu groß und zu dick.
 
Haltepunkt_Bahnsteig_Stellprobe_13
 
Mehr gab meine Bastelkiste nicht her, also bleibt nur eine Polystyrol-Leiste zu nehmen und die Fugen einzuritzen, und das auf ca. 1m Länge.
Das Hölzchen markiert wieder die Schwellenoberkante und Frau Preiser dient als Größenvergleich. Dies paßt von der Dicke optimal.
 
Haltepunkt_Bahnsteig_Stellprobe_14
 
Ich werde für die Abdeckung der Bahnsteigkante also beim Polystyrolprofil bleiben.

Als tragenden Untergrund für die Bahnsteigkante habe jedenfalls erstmal eine Holzleiste (Sylvesterraketenhölzchen) als Bahnsteigkante aufgeklebt, damit ich eine feste Unterlage habe zum Aufkleben der Gips-Ziegelmauer. Beim Bogen habe ich statt dessen dünnes Flugzeugsperrholz genommen, grob vorgebogen und dann auf kurze Stückchen von Sylvesterraketenhölzchen geklebt (kostet nix, gibts Neujahr in großen Mengen und sie sind schön gerade, was bei Baumarkleisten ja meist nicht der Fall ist).
 
Haltepunkt_Bahnsteig_01
 
Als Abstandhalter für die Leiste diente mir ein Aluprofil. Das hatte zufällig genau die nach NEM plus Gipsplattendicke nötige Breite.
 
Haltepunkt_Bahnsteig_02
 
Dann ging es ans Ablängen und Aufkleben der Ziegelsteinplättchen. Hier mußte ich recht viel zurechtschleifen, damit sowohl die Oberkante als auch die Dicke der Plättchen genau paßt. Und auch die Ansatzstellen der einzelnen Plättchen sollten möglichst wenig sichtbar sein. Die Ziegel sind übrigens noch unbemalt, der Gips hat bereits eine hellrote Grundfarbe.
 
Haltepunkt_Bahnsteig_03
 
 

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21.5.2016

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