Nachdem die Bahnsteigkante angeklebt und das Dreischienengleis bemalt war, ging es an den Bahnsteig. Die ersten Kopfsteinplatten (mit der Spörle Silikonform für Laderampen gegossen) sind auch bereits passend zurecht geschnitzt: mit Cutter anritzen, brechen und dann passend schleifen. Aufgeklebt habe ich sie aber noch nicht, weil ich ja erstmal die genaue Position der Bahnsteiglampen bestimmen mußte um die entsprechenden Löcher in die Grundplatte zu bohren.
Dazu gibts wieder mal eine Stellprobe:

Der Fahrradständer und die zu einem Unterstand für die Wartenden abgeänderte
"Bahnsteigsperre" Nr. 11337 von Auhagen sollen hinten an der Stützmauer stehen. Vom Wartehäuschen ist hier nur mal Dach und Seitenwände, mit Tape grob zusammengehalten, provisorisch aufgestellt.
Ich hatte zunächst nur 2 Bahnsteiglampen vorgesehen, Abstand voneinander ca 22 cm und ca. 3,5 cm von der Bahnsteigkante entfernt. Allerdings würde dann die linke Seite neben dem Radweg im Dunkeln liegen. Also noch eine dritte Bahnsteiglampe dort aufstellen?
Zum Zeitpunkt dieser Stellprobe hatte ich nur zwei dieser Bahnsteiglampen (
Viessmann Holzmastleuchte Nr. 6065), konnte also keine Gesamtübersicht mit drei Lampen machen, aber die Wirkung läßt sich auch anhand der zwei obigen Fotos abschätzen. Ich tendiere nun zu 3 Bahnsteiglampen.
Treppe und Radweg werden übrigens getrennt davon noch beleuchtet werden durch unten in die Wand eingelassene Wandleuchten, da wo jetzt noch die Löcher sind.
Da der Bahnsteig nur mit Styrodur ausgefüllt ist, mußte ein stabiler Halt für die Bahnsteiglampen her. Die Viessmann-Lampen haben ja einen dünnen Steckfuß, der eher für die Montage in Holz gedacht ist, d.h. in dem weichen Styrodur würde das nicht halten. Also habe ich Holzklötzchen zurecht gesägt und im Styrodur-Bahnsteig versenkt.
Dann konnten endlich die Gips-Pflasterplatten aufgeklebt werden. Dabei habe ich mich um die Stoßkanten erstmal nicht gekümmert, da dort ja noch einige Asphaltflicken drauf sollen. Wenn der Radweg in einem so schlechten Zustand ist, dann wird der Bahnsteig ja auch nicht besser aussehen. Zuvor mußte an den passenden Stellen aber noch der Ausschnitt für die Bahnsteiglampen und für die Abflüsse der Stützmauer ausgefeilt werden.
Dann einige Asphaltflicken draufgeklatscht und geschliffen, Abdecksteine für die Bahnsteigkante gefeilt (Polystyrolstreifen) und aufgeklebt (mit Sekundenkleber) dann natürlich erstmal testen, ob die Wagen dann noch um die Kurve kommen.
Selbst der maßstäblich lange 30 cm Wagen paßt...
...und alles andere dann erst recht.
Da das Alter der Asphaltflicken unterschiedlich sein soll, wurden einige nochmal mit dem Fräser "beschädigt". Ferner habe ich in der hinteren Abflußrinne (also direkt an der Mauer) noch Fugen eingeritzt, damit es wie eine Pflaster-Abflußrinne aussieht. Die Ritzen zwischen Platte und Abdecksteinen der Bahnsteigkante wurden mit Gipspulver ausgefüllt und anschließend mit Wasser eingesprüht. Dadurch wird das ganze dann eine Einheit. Während der ganzen staubigen Gips- und Schleif-Aktionen habe ich das Gleis natürlich gut abgedeckt.
Unter den Abflußrohren wurde noch ein kleiner Ablauf gemauert. Es sollen ja dort keine Pfützen entstehen und den Bahnsteig unter Wasser setzen.
Nun überlege ich nur noch, ob ich da ein Gitter drüber mache (den Untergrund dann schwärzen um Tiefe vorzutäuschen) oder ob ich das mit Kies ausfülle.
Hier noch mal eine Stellprobe mit den Bahnsteiglampen. Ich habe heute zum Glück noch eine dritte Lampe ergattern können. Den Abstand zur Bahnsteigkante habe ich gegenüber der ersten Stellprobe aber nochmal variiert. Statt eines gleichmäßigen Abstandes von der Bahnsteigkante (dabei wäre dann die rechte Lampe arg dicht an die Mauer gerückt, was aber be*** aussah) habe ich die 3 Lampen nun auf einer geraden Linie ausgerichtet.
So langsam sieht das wie ein richtiger Haltepunkt aus. Sperrholzwüde ade!
Der gelbe "Sonnenschein" stammt nur von einer Halogen-Schreibtischlampe.
Als nächstes stehen mal wieder "Malerarbeiten" an. Solange lasse ich das Gleis noch abgeklebt, damit mir da nichts drauf kleckert. Die Mauerteile sind ja sowieso noch abnehmbar.
Vor dem Anmalen des Pflasters waren doch noch einige Kleinigkeiten zu erledigen. Zum einen war das das Verfüllen noch vorhandener Ritzen.
Zum anderen mußten die Lampen so eingebaut werden, daß man den Lampenfuß nicht sieht. Da der Steckfuß der Lampe wahrscheinlich im Gips nicht lange halten wird ohne daß da etwas vom Gips ausbricht, wenn man die Lampe beim Birnchenwechsel herauszieht, habe ich den Steckfuß direkt in das Holz gesteckt und mit Sekundenkleber festgeklebt. Daß dadurch die Lampe um die Dicke der Gipsplatten kürzer wird, fällt nicht auf (sind nur 3 mm).
Was aber tun mit dem großen Loch im Gips? Das Loch mußte so groß gefeilt werden, damit der Kragen des Steckfußes da noch rein paßt. Da aber nun nur ein größeres rundes Loch rein zu bohren hätte gar nicht gut ausgesehen. Die Pflastersteine sind schließlich eckig. Also habe ich es (annähernd) quadratisch ausgefeilt.
Ich habe mir in den letzten Tagen auf dem Weg zur Arbeit mal die Lampenfüße der Straßenlaternen genauer angesehen. Bei den Lampen, die nicht in Erde steckten, sondern im Pflaster, gab es erstaunlich viele, wo in einem kleinen Viereck um den Lampenmast ein anderes Pflaster (kleine Basaltpflastersteine) verwendet wurde als für den Bürgersteig.
Also, was das Vorbild kann, kann ich auch, denn ich denke nicht, daß ich die Pflastersteine exakt so geritzt bekommen hätte wie bei den gegossenen Platten. Da hätte man immer den Unterschied bemerkt.
Der erste Schritt zum Verfüllen war nun zu verhindern, daß der Gips in den Steckfuß läuft. Schließlich sollte die Lampe zwecks Birnchentausch ja steckbar bleiben. Die Werkzeugkiste lieferte dazu Bohrer, deren Schaft exakt die Dicke der Lampenmasten hatte. Also habe ich den Bohrerschaft mit Vaseline eingeschmiert, damit der Gips da nicht dran kleben bleibt und ich die Bohrer später leicht wieder heraus ziehen kann. Dann einfach den Bohrerschaft statt Mast in die Steckfüße stecken.
Als nächstes wird das Loch mit Gips ausgegossen.
...und Aushärten lassen.
Nach dem Aushärten konnten die Bohrer wieder herausgezogen werden. Das ging ganz leicht, nichts klebte fest.
Dann habe ich mit einem Zahnarztinstrument (das gibt es öfter auf Moba-Messen) kleine Steinchen geritzt.
Nun ist der Bahnsteig fertig zur Colorierung. Dieser Arbeitsablauf ist im Kapitel Gestaltung beschrieben.